Das Internet existiert nun bereits seit mehr als 30 Jahren und folgerichtig sind auch die Menschen, die mit ihm aufgewachsen sind, in den vergangenen Jahren immer älter geworden. Die sogenannten „Early Adopter“, also all jene Menschen, die von Anfang an dabei waren, sind heute im Schnitt zwischen 40 und 60 Jahre alt. Der richtige Durchbruch des Internet kann ungefähr auf einen Zeitraum kurz vor der Jahrtausend-Wende von 1998-2000 eingegrenzt werden, sodass es heutzutage vor allem die Menschen ab 20 sind, die sich nicht nur als echte Profis im Internet verstehen, sondern auch nach eigener Aussage am meisten von diesem Dienst profitieren. Für Internetmarketer ist es ein gutes Zeichen, dass die Zielgruppe der 20-29-Jährigen so eng mit dem Internet verwachsen ist und perspektivisch gilt als absolut sicher, dass die nachfolgenden Generationen sogar noch affiner für die Angebote im Internet sein werden.
Einer aktuellen Studie zufolge nimmt die Nutzung des Internets aber vor allem auch bei der Generation der 60-69-Jährigen zu. Inzwischen sind etwa 85% aller Personen in diesem Alter in Deutschland als aktive Nutzer des Internet zu bezeichnen. Damit liegt die Nutzung nur noch knapp unter dem Wert der bundesweiten Verbreitung bzw. Nutzung des Internets, demzufolge rund 88% aller Haushalte in Deutschland mit Internet versorgt sind.
Wer also seine Zielgruppe aus den Menschen zwischen 18 und 69 gewinnt, der kann sich sicher sein, dass ein Großteil der Menschen in Deutschland dazu in der Lage ist, die Werbung über das Internet wahrzunehmen, sofern die richtigen Kanäle verwendet werden. In einem früheren Blogartikel haben wir bereits davon gesprochen, dass die Menschen mehr oder weniger unregelmäßig weiterziehen, wie Nomaden über den Erdball.
Als 2008 Facebook groß in Mode kam, waren es vor allem junge Menschen unter 30, die diesen Dienst genutzt haben. Inzwischen ist Facebook zum „Großvater“ der Social Media Netzwerke geworden, denn es gibt eine starke Durchsättigung der 40-69-Jährigen in dem Netzwerk. Einerseits durch die Tatsache, dass die frühen Nutzer auch heute noch erhalten geblieben sind, andererseits auch durch die Tatsache, dass die älteren Generationen inzwischen erkannt haben, dass sie mit Hilfe von Facebook mit alten Freunden, Bekannten und Familienangehörigen in Kontakt bleiben können.
Die jüngere Generation ist jedoch schon längst weitergezogen. So ging es zunächst über Instagram (das nicht umsonst aus diesem Grund von Facebook aufgekauft wurde) weiter zu Tik Tok, das nach wie vor eher für die Generation 8-29 interessant ist. Instagram war selbst bis vor wenigen Jahren hauptsächlich für die Generation 20-29 interessant, wird inzwischen aber auch deutlich breiter genutzt. Die enge Vernetzung mit Facebook war hier eines der Vehikel, durch das die Nutzer aufmerksam wurden und Instagram als App hinzugefügt haben.
Wohin wird es in Zukunft gehen? Werden sich die Netzwerke, die noch immer alle parallel existieren, zukünftig noch stärker voneinander trennen oder eher wieder zusammenwachsen? Derzeit sieht es danach aus, als würde bald auf Tik Tok die nächste „Superapp“ folgen, die dann zunächst vor allem wieder die jungen Menschen nutzen werden. Die älter werdenden Generationen erkennen zwar früher oder später den Nutzen, warten aber wie immer erst einmal ab, wohin die Reise geht. Unser Tipp: Segmentieren Sie Ihre Zielgruppe nach Alter und nutzen Sie entsprechend das passende Social Media Netzwerk. Je älter ihr Traumkunde ist, desto weniger müssen Sie sich mit den neuesten Trends beschäftigen. Es ist aber zeitgleich sehr wichtig, den Anschluss nicht zu verpassen und genau zu beobachten, ob sich die Zielgruppe zu einem anderen Dienst verlagert.
Zudem kann es auch durchaus nützlich sein, sich in Netzwerken für junge Zielgruppen frühzeitig zu bewegen, da die Nutzer früher oder später zur Hauptzielgruppen-Reife heranwachsen. Zur Markenbildung kann also auch eine jüngere Zielgruppe bzw. ihr beliebtestes Netzwerk interessant sein.