Noch vor wenigen Jahren haben wir in einem Artikel darauf hingewiesen, dass vor allem die Smartphones als Endgeräte auf dem Vormarsch sind. Nachdem bereits vor über 5 Jahren durch Google darauf hingewiesen wurde, dass Webseiten besser bewertet werden, wenn sie auch auf mobilen Endgeräten richtig dargestellt werden können, ist die vormals gültige Grenze von 50% Desktop-Nutzung und 45-48% Smartphone-Nutzung sowie 2-5% Tablet-Nutzung in vielen Fällen stark angegriffen oder sogar schon gefallen.
Aktuelle Auswertungen u.a. in Google Analytics belegen, dass die Kunden zu mehr als 80% auf Inhalte über ihr mobiles Endgerät zugreifen. Gerade Youtube ist eine Plattform, die sich auf den Smartphones und Tablets ganz offensichtlich durchgesetzt hat. Bei einer aktuellen Werbekampagne haben wir insgesamt mehr als 4.500 Zugriffe auf ein Video in Youtube generiert. Was sich bereits nach einem Drittel der Zugriffe abgezeichnet hatte, blieb bis zum Ende ein stabiler Trend: Mehr als 4.100 Zugriffe erfolgten über ein Smartphone, mehr als 400 Zugriffe über ein Tablet und weniger als 0,5% der Zugriffe erfolgten über ein TV-Gerät oder gar über einen Desktop-PC bzw. ein Notebook.
Da es sich um die Auswertung für ein Youtube-Video handelt und dieser Dienst schon immer sehr gerne unterwegs, bei Freunden oder tagsüber in kurzen Pausen genutzt wurde, sind die Zahlen nicht gänzlich überraschend. In der Konsequenz darf man sogar davon ausgehen, dass so ziemlich alle Social Media Dienste dieser Statistik entsprechen. Die Menschen nutzen heutzutage die Zeit zwischen zwei Haltestellen, ganz generell im Zug oder auch einen Großteil ihrer Freizeit, um über soziale Netzwerke mit anderen Menschen in Verbindung zu bleiben. Dabei sind sie sehr oft mobil und es ist also kein Wunder, dass die Ergebnisse ebenfalls von bis zu 90% Smartphone-Nutzung geprägt sein werden.
Dem entgegen stehen die Google-Analytics Daten diverser Webseiten, die wir ebenfalls betreuen. Unabhängig von der Anzahl der Besucher pro Monat zeigt sich ein Bild von 50-75% Nutzung über Desktop-Geräte. Das ist zum Teil aber auch stark Branchenabhängig: Wer beispielsweise ein Hotel sucht, tut dies meist am PC von der Arbeit aus oder von zu Hause, wenn es eine private Reise ist. Das liegt auch daran, dass man durch den größeren Bildschirm eher dazu in der Lage ist, sich einen Eindruck von der Unterkunft zu machen.
Einige Webseiten liegen aber auch hier bereits unter 50% Desktop-Nutzung, ein Effekt, der in Zukunft mit steigender Verwendung von Marketing-Tools in Social Media Netzwerken und der entsprechenden Ausgangslage der Nutzer noch weiter zunehmen wird. Es ist wichtig, regelmäßig eine Bestandsaufnahme zu machen und das Verhalten der eigenen Nutzer zu kennen. Wenn die Zielgruppe vermehrt mit dem Smartphone auf die Webseite zugreift, diese aber im schlechtesten Fall überhaupt nicht auf solche Endgeräte optimiert wurde, dann kann hier durchaus wichtiges Umsatzpotential verloren gehen. Prüfen Sie also regelmäßig, welche Zahlen, Daten und Fakten Sie messen können. Verlassen Sie sich in keinem Fall nur auf Ihr Bauchgefühl!